Kennenlernen mit Respekt

06.06.2018

Bewerbungsgespräche sind mein Dauerthema; aber leider in Sachen Unzufriedenheit. Immer wieder erlebe ich unvorbereitete, wenig motivierte und schlecht geschulte Gesprächspartner. „Da hat jemand eben keine Lust zum Arbeiten“, denken Sie jetzt? Leider falsch, denn ich meine die andere Seite des Termins – den Arbeitgeber!

Oft habe ich schon erlebt, dass der Bewerber nicht einmal begrüßt wird. Dass man das Gespräch nicht führt, sondern passieren lässt. Dass der Mitarbeiter von der Arbeitgeberseite lamentiert und der Bewerber nicht zu Wort kommt. Dass keine Bewerbung des Unternehmens stattfi ndet und der Kandidat die konkreten Bedürfnisse deshalb nicht kennenlernen kann. Schlechtestes Beispiel: Der Vertreter des Arbeitgebers saß nur da und wartete wohl, dass der Bewerber unaufgefordert mit einem Monolog beginnen würde. Peinlich. Ich finde der Bewerber verdient vor allem Eines: Respekt! Ein persönliches Kennenlernen auf Augenhöhe braucht deshalb zwingend mehr als zwei Personen im Raum. Ein kurzer Blick in die Unterlagen des Bewerbers oder auf die Stellenbeschreibung reicht nicht, um perfekt vorbereitet zu sein. Auch nicht für Personalprofis.
Arbeitgeber sollten sich dieser Verantwortung bewusst sein und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen. Dann ist ein Vorstellungsgespräch für alle Beteiligten ein gewinnbringender und zielführender Austausch, der zum Erfolg führt!

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